Ein Schweinswal durchbricht die Wasseroberfläche des ruhigen, dunkelblauen Meeres und verursacht dabei eine spritzende Gischt. Der glatte, graue Körper des Tieres ist in Bewegung, mit Wassertropfen, die in der Luft schweben, und einer Spiegelung auf der Wasseroberfläche darunter.
Schweinswal in der Nordsee | Foto: Schutzstation Wattenmeer

26.11.2025 | Die Nordsee ist einzigartig, doch Fischerei, Schiffsverkehr, Plastikmüll und Lärm von Offshore-Anlagen setzen ihr zu. Sie braucht dringend besseren Schutz – insbesondere für die heimischen Schweinswale, deren Bestände seit zwei Jahrzehnten zurückgehen. Das meint ZMT-Meereswissenschaftlerin Wiebke Homes, die sich in ihrer Forschung mit diesen kleinen Walen beschäftigt. Schweinswale seien ein Beispiel dafür, wie sehr die Artenvielfalt unter Druck gerät und wie notwendig effektive Schutzmaßnahmen sind, so Homes. Jetzt beteiligt sich die Wissenschaftlerin an einem neu gegründeten Netzwerk Nordseeschutz - kurz NeNo.

Begonnen hatte alles im Jahr 2023 mit einem Austausch verschiedener Verbände zur Situation der Schweinswale in der Nordsee. Daraus entstand eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die zu einem gemeinsamen Positionspapier zur Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen zum Schutz der Schweinswale im Walschutzgebiet vor Sylt und Amrum führte. Dieses wurde im Februar 2025 persönlich an den schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt übergeben.

Eine Gruppe von etwa zwanzig Personen steht bei sonnigem Wetter vor dem Gebäude „Arche Wattenmeer“. Sie halten ein großes weißes Banner mit der Aufschrift „Wattenmeer Weltnaturerbe“ und einem stilisierten blauen Wal. Zwei Männer in der Mitte präsentieren ein Modell eines Schweinswals, einer davon hält zusätzlich ein Papier mit einem Foto.

Wiebke Homes (2. von links) bei der Übergabe des Postionspapiers an den schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt im Februar 2025. | Foto: Schutzstation Wattenmeer

Aus dieser Zusammenarbeit ist nun ein dauerhaftes Bündnis entstanden: Das Netzwerk Nordseeschutz (NeNo). Zukünftig wird sich NeNo durch gemeinsame Aktionen und Projekte für den wirksamen Schutz der Nordsee einsetzen, um intakte Ökosysteme zu fördern und bedrohte Arten wie den Schweinswal zu schützen. Das Ziel des Netzwerks ist es, durch Aufklärungsarbeit und Öffentlichkeitskommunikation ein Bewusstsein für den Schweinswal und seinen Schutz zu schaffen. Dafür werden Umweltbildungsmaßnahmen umgesetzt und Forderungen an politische Entscheidungsträger:innen formuliert.

 

Logo von „Netzwerk Nordseeschutz“ mit dem Akronym „NENO“ in dunkelblauen, fett gedruckten Buchstaben. Im ersten „N“ ist der Umriss eines Schweinswalkopfes integriert, das zweite „N“ enthält eine geschwungene Wellenlinie an der Unterseite, und im „O“ ist eine stilisierte Walflosse zu sehen. Unter dem Akronym steht der vollständige Name „Netzwerk Nordseeschutz“ in dunkelblauer Schrift.

Das Netzwerk Nordseeschutz (NeNo) ist ein Zusammenschluss von Naturschutzorganisationen und Forschungseinrichtungen.

Die aktuell beteiligten Partner sind:

● Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD), München

● Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Bremen

● Naturschutzbund Schleswig-Holstein e.V. (NABU SH)

● Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V.

● Öömrang Ferian i.f. (Amrum)

● Schutzstation Wattenmeer e.V.

● Sölring Foriining e.V.

● Verein Jordsand e.V.

● WWF Wattenmeerbüro, Husum

Das Netzwerk ist offen für weitere Partner und Initiativen, die sich für wirksamen Meeresschutz und eine nachhaltige Nutzung der Nordsee engagieren möchten.

Kontakt: Charlie Esser, Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V., Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.