Nachhaltiger Naturtourismus verspricht, wirtschaftlichen Wohlstand mit Umweltschutz zu verbinden. Es gibt jedoch viele Fälle, in denen Tourismus zu negativen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Folgen führt.
Ein Beispiel ist, dass der sich rasch entwickelnde Naturtourismus entlang der Küsten die Abwasserentsorgung oft nicht berücksichtigt. Die Einleitung unzureichend behandelten Abwassers aus touristischen Anlagen in das Meer beeinträchtigt marine Ökosysteme, menschliche Gesundheit und die Naturtourismuswirtschaft, die auf eine intakte Natur angewiesen ist.
Die Charakteristika, die kleine Gemeinden zu Hotspots für den Naturtourismus machen – ihre geringe Größe, ihre abgelegene Lage, ihre Nähe zum Meer – reduzieren auch die Anzahl der praktikablen Abwasserbehandlungsoptionen.
A small stream with wastewater discharge entering the sea in a beautiful and remote nature tourism destination | Photo: Marie Fujitani
Das Projekt TransTourismus verfolgt das Ziel, Tourismusgemeinden in einem transdisziplinären Rahmen dabei zu unterstützen, ihr Abwassermanagement zu verbessern. Hierzu werden gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern küstennaher Tourismusgemeinden in den Tropen mittels deliberativer und partizipativer Methoden zur Entscheidungsunterstützung ein ganzheitliches Bild der tourismusbedingten Abwasserauswirkungen entwickelt und Lösungen zum Abwassermanagement erarbeitet.
In Workshops und Teilstudien werden chemische, ökologische, biologische, wirtschaftliche und soziale Indikatoren partizipativ entwickelt, wobei verschiedene marine Ökosysteme sowie die unterschiedlichen Prioritäten von Gemeindemitgliedern und Touristen berücksichtigt werden.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.