Nährstoffverschmutzung stellt eine erhebliche Bedrohung für Küstengebiete dar, und das Verständnis darüber, wie diese Nährstoffe aus dem Grundwasser in Küstenökosysteme gelangen, ist entscheidend für die Erhaltung der marinen Gesundheit. Unterirdische Ästuare (UÄs) sind Zonen, in denen sich frisches Grundwasser vom Land mit Meerwasser mischt und die eine wichtige Rolle im Nährstofftransport spielen können.
Während die Rolle von Flussästuaren (Flussmündungen wo sich Süßwasser und Meerwasser mischen) bei der Regulierung des Nährstoffflusses gut untersucht ist, bleibt die Rolle der UÄs weniger verstanden. Unser Projekt zielt darauf ab, diese Wissenslücke zu schließen, indem wir Nährstofftransformationen und -bewegungen durch UÄs in unterschiedlichen klimatischen und geografischen Umgebungen erforschen.
Diese Forschung ist ein gemeinsames Projekt von zwei Gruppen: einer von der Jawaharlal Nehru University (JNU) in New Delhi, Indien, geleitet von Prof. Dr. N. J. Raju, und der anderen vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen, Deutschland, geleitet von Prof. Dr. N. Moosdorf. Beide Teams sind auf das Studium des submarinen Grundwasseraustritts (SGD) und der damit verbundenen Nährstoffflüsse spezialisiert, nähern sich dem Thema jedoch aus unterschiedlichen Perspektiven.
Die Hauptziele des Projekts sind die Quantifizierung der Nährstoffbilanzen durch SGD an zwei Standorten: der Küste von Odisha in Indien und in Königshafen, Sylt in Deutschland, sowie das Verständnis darüber, wie Klima und lokale Landnutzung die Nährstoffflüsse innerhalb der STE in diesen Gebieten beeinflussen.
Die Ergebnisse werden zum Ziel 14.1 der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen beitragen, das auf die Reduzierung der Meeresverschmutzung, abzielt. Durch die Schließung einer entscheidenden Wissenslücke über Küstenökosysteme wird diese Forschung dazu beitragen, Strategien zur Minderung der Nährstoffverschmutzung zu entwickeln.