Hintergrund
Vegetationsreiche Küstenökosysteme tropischer und gemäßigter Breiten, wie Mangrovenwälder, Seegraswiesen, Salzmarschen oder Tangwälder, nehmen riesige Mengen an Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf. Ihre Ausdehnung wurde über Jahrzehnte hinweg durch menschliche Aktivitäten verringert. So sank die globale Kapazität für Klimawandel-Mitigation durch in Küstenökosystemen festgelegten “blauen Kohlenstoff" drastisch.
Projektbeschreibung
sea4soCiety hat sich zum Ziel gesetzt, innovative und gesellschaftlich akzeptierte Ansätze zu entwickeln, um das natürliche Potenzial für Kohlenstoff-speicherung in vegetationsreichen Küsten-ökosystemen zu verbessern. Als einer von insgesamt sechs Forschungsverbünden der Mission „Marine Kohlenstoffspeicher als Weg zur Dekarbonisierung“ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) wird sea4soCiety die Speicherkapazität für „blauen Kohlenstoff“ in vier verschiedenen Arten von Küstenökosystemen an den deutschen Nord- und Ostseeküsten, in der Karibik und der Indonesischen See quantifizieren und analysieren.
Herkunft, Stabilität und Dynamik der Speicher organischen Materials werden vor Ort und in den Laboren der Verbundpartner analysiert. Satellitendaten und Schiffsmessungen dienen dazu, die Biomasse an Land und unter Wasser in den Küstenzonen zu ermitteln. Austausch mit lokalen Stakeholdern, Modelle und Szenarien ermöglichen eine Abschätzung der Nutzen und Risiken, die Flächen der vegetationsreichen Küstenökosysteme durch Ökosystem Design aktiv zu vergrößern.
Projektpartner |
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Prof. Dr. Martin Zimmer (Koordinator), Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), Bremen |