Das ZMT ist Teil eines Konsortiums von Instituten, die das trilaterale Kooperationsprojekt “Ecosystem approach to the management of fisheries and the marine environment in West African waters (AWA)” gemeinsam ins Leben gerufen haben. Koordiniert wir das Verbundprojekt durch das Thünen Institut für Fischerei Hamburg und das Institut de recherche pour le développement (IRD), Frankreich.
Eine der wichtigsten Nutzfischarten in den westafrikanischen Ästuaren und Küstengewässern ist der sogenannte „Bonga shad“ (Ethmalosa fimbriata), eine heringsähnliche Art, die vom Senegal bis Angola in den Küstengewässern vorkommt. Der Senegal trägt nur noch 13 000 t (früher 30 000 t) zum jährlichen Fang von etwa 230 000 t im gesamten Verbreitungsgebiet bei. Die Bestände leiden unter schlechtem Management und der Zerstörung ihrer Lebensräume.
Im Rahmen der Teilprojekte, die am ZMT angesiedelt sind, soll die Dynamik und Produktivität des Bonga shad-Bestandes untersucht werden sowie die Bedeutung der Ästuare für die Nachwuchsbildung und als Aufwuchsgebiet für Küstenfische. Das Projekt hat sich folgende Aufgaben gestellt:
- Untersuchung der Populationsstruktur und des Potentials für die Fischerei des Bonga shad
- Identifizierung von Laichgebieten und -intensität, Laichzeiten und Fruchtbarkeit der Art
- Alter, Wachstum und Produktionspotential des Bonga shad und Abhängigkeit von wichtigen Umweltfaktoren
- Untersuchung der Bedeutung der Ästuare als Aufwuchsgebiete für Küstenfischarten: Aufnahme der Häufigkeit und Verbreitung von Fischlarven in den Ästuaren
- Quantifizierung der Austauschprozesse zwischen Ästuaren und angrenzenden Küstengewässern und Untersuchung ihrer Bedeutung für den Ein- und Austrag von Fischbrut
Das ZMT ist auch mitverantwortlich für die Ausbildungsmaßnahmen des Projektes. Sommerschulen, Spezialkurse und Ausbildungsreisen auf Forschungsschiffen sind als Begleitmaßnahmen zu den Forschungsaktivitäten vorgesehen.