Forschungsziele
Krabben spielen in zahlreichen Küstenökosystemen eine zentrale Rolle, sowohl als Ökosystem-Ingenieure als auch als Treiber grundlegender Ökosystemprozesse. Als Bewohner der Kontaktzone zwischen Meer und Land sind sie häufigen und plötzlichen Veränderungen ihrer biotischen (Nahrung, Konkurrenten, Räuber etc.) und abiotischen (Salinität, pH, Temperatur etc.) Umwelt, sowie anthropogenen Einflüssen (z.B. Land- und Ressourcennutzung, Verschmutzung) ausgesetzt.
In einer Reihe von Laborversuchen und Feldstudien entlang von Umweltgradienten in unterschiedlichen Mangrovenbeständen versuchen wir besser zu verstehen, wie diese Schlüsselelemente von Mangroven und wichtigen Ressourcen für die menschliche Nutzung auf Veränderungen in der Salinität, der Verfügbarkeit von Nahrungsquellen unterschiedlicher Herkunft sowie die Belastung durch Schwermetalle und organische Verschmutzung reagieren. Somit schlägt dieses Projekt eine Brücke zwischen zahlreichen anderen Projekten der AG Mangrovenökologie.
Die Nutzung verschiedener Nahrungsquellen (Detritus aus Mangroven, Seegraswiesen oder Algenwäldern), ihre Verdauung und Ablagerung im Sediment beeinträchtigt die Stabilität des organischen Materials, das im Sediment gespeichert wird, und ist somit im Zusammenhang mit Klimawandel-Mitigation von Bedeutung.
Veränderung in der Salinität, wie sie in einigen Szenarien zum Umweltwandel vorhergesagt werden, werden sich direkt auf die Aktivität der Krabben und die o.g. Prozesse auswirken – dies wird entlang natürlicher Salinitätsgradienten untersucht.
Schwermetalle und organische Verschmutzung sind an tropischen Küsten mit rapider Entwicklung und einem Mangel an adäquater Behandlung von Abwässern von zunehmender Bedeutung.
Die Anreicherung dieser Stoffe in Krabben (und Fischen und Schalentieren) ist problematisch für die Gesundheit der Menschen, die sich von diesen Meeresfrüchten ernähren oder sie als Erwerbsquelle nutzen. Neben der Eindämmung der Verschmutzung, ist es unerlässlich, Indikatoren zu entwickeln, die den Konsum der belasteten Nahrung verhindern.