Die globale Karbonatproduktion beträgt etwa fünf Milliarden Tonnen pro Jahr. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa drei Milliarden Tonnen davon festes Material sind, das sich in Sedimenten ansammelt. Aktuelle Studien weisen auf eine starke Verschmutzung dieser Sedimente durch Kunststoffe hin. Rund 13 Millionen Tonnen Kunststoff gelangen jedes Jahr in die Ozeane und sammeln sich dabei in riesigen Müllstrudeln an.
Durch verschiedene Zersetzungsprozesse werden aus größeren Kunststoffstücken Mikroplastik-Partikel. Diese zunächst sehr leichten Partikel sind Biofouling ausgesetzt und werden so konstant abgelagert. Mikroplastik ist überall im Meer, von den Stränden, über Oberflächengewässer bis zur Tiefsee. Mikroplastik kann der Nahrung mariner Organismen in Geschmack und Textur sehr ähnlich sein.
Zudem setzen bestimmte Kunststoffe giftige Substanzen frei, die potentielle Risiken für die Gesundheit der Meereslebewesen darstellen. Über konkrete Effekte ist bisher jedoch nur wenig bekannt. Zu vermeiden, dass Plastikmüll in die Ozeane gelangt, steht an erster Stelle. Gleichzeitig ist Forschung gefragt, um den Auswirkungen von Kunststoff auf die Umwelt entgegen zu wirken. Mit dieser Studie möchten wir das Wissen über den Einfluss von Mikroplastik auf biogene Kalzifikation und Karbonatproduktion, welche eine Schlüsselrolle in Bezug auf Küstenstabilität und Küstenschutz spielt, erweitern.
Dafür wurden in der Marine Experimental Ecology (MAREE) Aquarium Abteilung des ZMT Experimente durchgeführt. Verschiedene Korallenarten wurden hohen Konzentrationen von Mikroplastik ausgesetzt. In weiteren Analysen werden das Gewebe und das Skelett dieser Proben auf signifikante Unterschiede zu deren natürlicher Wuchsform untersucht. Weitere Karbonat produzierende Milieus, in der Form von rezenten Beachrocks aus Saudi-Arabien wurden ebenfalls beprobt und auf Mikroplastik untersucht.
Projektpartner |
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Nova Southeastern University (NSU) King Abdullah University for Science and Technology (KAUST) |