MaMariS seeks to empirically study the ongoing process of defining and (re-)constituting the MSRI through interactions between agents at various spatial scales, including artisanal fishers/fish-processing, local entrepreneurs, trawler crews, consumers and policy-makers in West Africa. | Photo: Henryk Alff
MaMariS seeks to empirically study the ongoing process of defining and (re-)constituting the MSRI through interactions between agents at various spatial scales, including artisanal fishers/fish-processing, local entrepreneurs, trawler crews, consumers and policy-makers in West Africa. | Photo: Henryk Alff

Chinas Seidenstraße aus Fischereisicht

Das Projekt MaMariS untersucht aus unter-schiedlichen Blickwinkeln, wie sich die Maritime Seidenstraßen-Initiative (MSRI) in den betroffenen Gebieten materialisiert, insbesondere angesichts der in Ostasien steigenden Nachfrage nach Fisch und des zunehmenden Abbaus von Fischres-sourcen. Damit möchte sich MaMariS von einem Forschungsfocus auf die Territorialisierung politischer Interessen im maritimen Bereich absetzen und stattdessen stärker auf eine interaktive Perspektive konzentrieren, die (trans)-lokale Aushandlungsprozesse über meeres-biologische Ressourcen in den Mittelpunkt stellt. Das Ziel des MaMariS-Projektes ist die empirische Untersuchung laufender Definitions- und (Wieder)—Her-stellungsprozesse der MSRI durch Interaktion zwischen Akteuren auf verschiedenen räumlichen Ebenen, insbesondere Kleinfischer/Fischverarbeitung, lokale Unternehmer, Trawlerbesatzungen, Verbraucher und politische Entscheidungsträger in Westafrika.

Im Rahmen einer Feldarbeit innerhalb des PADDLE-Projektes, die sich auf die Materialisierung der chinesischen Großfischerei an verschiedenen Orten
in Westafrika konzentrierte, bewerteten Prof. Dr. Hornidge und Dr. Alff im September/Oktober 2018
die Veränderungen in den sozialen Wechselwirkungen und Beziehungen sowie die sozioökonomischen Veränderungen in der Kleinfischerei entlang der Atlantikküste Senegals, Mauretaniens und Ghanas.

Das Forschungsziel bestand darin, ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, vor welchen Herausforderungen lokale Kleinfischer stehen, die sich aus der zunehmenden Ausbeutung der Fischbestände in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen (AWZ) Senegals, Mauretaniens und
Ghanas ergeben, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten und wie sie sich an diese Situation anpassen.

Ein Beispiel für diese Anpassungen ist das so genannte Saiko-Phänomen an der ghanaischen Küste. Es handelt sich hierbei um informelle Geschäftsbeziehungen zwischen den Besatzungen chinesischer Trawler und ehemaligen Fischern, die auf See Konsumgüter gegen Beifang tauschen.

Die Forschungsergebnisse sollen dazu genutzt werden, ein längerfristiges Forschungsprojekt zu entwickeln, das sich auf die Materialisierung und Aushandlung der MSRI im Fischereibereich konzentriert.

Projektpartner

Prof. Papa Ndiaye (UCAD Dakar)

Elimane Kane (IMROP Nouadhibou)

Dr. John Boateng (University of Ghana)