08.04.2019 | Anlässlich des 90. Geburtstags seines Gründungsdirektors Prof. em. Dr. Dr. h.c. Gotthilf Hempel veranstaltete das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) ein wissenschaftlichen Kolloquium im Universum Science Center statt. Gastredner aus dem In- und Ausland stellten in kurzen Vorträgen Beispiele für internationale Partnerschaften in der Meeresforschung vor. In der anschließenden, hochrangig besetzten Podiumsdiskussion wurde insbesondere auf die von Gotthilf Hempel entwickelten „Bremer Kriterien“ eingegangen.
Impressionen des wissenschaftlichen Kolloquiums: »Internationale Partnerschaften in der marin-ökologischen Forschung«
Fotos: Christian Kosak, ZMT
Seit seiner Tätigkeit in den 60er-Jahren in der Intergovernmental Oceanographic Commission der UNESCO befasste sich Gotthilf Hempel immer wieder mit dem Aufbau von meereswissenschaftlichen Partnerschaften und definierte sie als zentrale Aufgabe des ZMT. Basierend auf ersten Projekten in Brasilien, am Roten Meer und im südlichen Afrika legte das ZMT vor rund 25 Jahren seine Kooperation mit internationalen Forschungspartnern in einem kurzen Regelwerk nieder. Diese „Bremer Kriterien“ wurden 1999 in den Kodex der Gesellschaft für Tropenökologie (GTÖ) aufgenommen. Die Podiumsteilnehmer werden diskutierten, wie sich die „Bremer Kriterien“ weiterentwickelt haben und welche Rolle wissenschaftliche Partnerschaften in der neuen deutschen Entwicklungspolitik spielen können.
Hempel ist Gründungsdirektor des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung in Bremen und des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Warnemünde sowie des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven und des Instituts für Polarökologie der Universität Kiel. Er trug maßgeblich zur Entwicklung der deutschen Meeresforschung und Polarforschung bei und engagierte sich über viele Jahrzehnte für die Stärkung der Meeresforschung in tropischen Ländern. Heute arbeitet er als Emeritus in Kiel und Bremen an der Herausgabe von synoptischen Darstellungen der Meeresbiologie.