S.E. Craig Hawke (Botschafter Neusseelands in Deutschland), Adina Stoye (Education New Zealand), Dr. Andreas Kunzmann (AG Experimentelle Aquakultur), Dr. Lara Stuthmann (AG Experimentelle Aquakultur), Mirco Wölfelschneider (AG Mangrovenökologie), Dr. Annette Breckwoldt (AG Sozial-ökologische Systemanalyse)

29.02.2024 | Aquakultur, Fischerei- und Umweltschutzbelange im Südpazifik, Blue Carbon, Kapazitätsentwicklung, CoDesign und Equal Research Opportunities – beim kürzlichen Besuch des neuseeländischen Botschafters am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen gab es keinen Mangel an Gesprächsstoff.

Im Austausch zwischen S.E. Craig Hawke, der von Adina Stoye von Education New Zealand (ENZ) begleitet wurde, und den ZMT-Forschenden Dr. Andreas Kunzmann, Dr. Lara Stuthmann (beide AG Experimentelle Aquakultur), Mirco Wölfelschneider (AG Mangrovenökologie) und Dr. Annette Breckwoldt (AG Sozial-ökologische Systemanalyse) ging es außerdem um bilaterale und multilaterale Kooperationsmöglichkeiten zwischen Neuseeland, Deutschland und der Europäischen Union – sowohl in den Natur- als auch den Sozialwissenschaften.

So zeigte Annette Breckwoldt die Besonderheit der Inter- und Transdisziplinarität der ZMT-Forschung auf, gab (am Beispiel des SOCPacific-Projektes) einen Einblick in lösungsorientiere Ansätze zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung tropischer Küstenökosysteme und erklärte sowohl die Inhalte des neuen Programmbereich 5 „Meer-Wissen, Verteilungsgerechtigkeit und Leadership“ als auch die Aufgaben des Büros für Wissensaustausch am Institut.

Dr. Andreas Kunzmann führte Botschafter Hawke durch die Meerwasserversuchsanlage des ZMT und informierte ihn über bisherige und aktuelle Zusammenarbeit des ZMT mit verschiedenen neuseeländischen Partnern seit 1991.

Derzeit steht Kunzmann gemeinsam mit Kolleg:innen des Institute of Marine Science in Leigh (IMS) am Anfang eines neuen Projekts, das sich mit den Möglichkeiten der industriellen Nutzung von Algen als Nahrungsergänzungsmittel und Futtermittelzusatzstoffe für die Aquakultur von Fischen und Garnelen in Deutschland und Neuseeland beschäftigen soll. In der Vergangenheit gab es bereits Projekte mit dem Leigh Marine Laboratory (LML) und der University of Auckland.

„Es war eine Freude, am 23. Februar das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen zu besuchen“, so S.E. Craig Hawke. „Noch besser war es, die starke wissenschaftliche Zusammenarbeit und Forschungspartnerschaft zwischen der neuseeländischen Universität Auckland und dem ZMT in Aktion zu sehen – die Zusammenarbeit im Projekt 'Biotechnische Anwendung von Sekundärprodukten aus Meeresalgen' ist sehr vielversprechend für 'die Zukunft der Lebensmittel'.  Wichtig ist, dass bei dieser Zusammenarbeit der Mensch im Mittelpunkt steht.  Es war großartig, Dr. Andreas Kunzmann, Dr. Annette Breckwoldt und Dr. Lara Stuthmann sowie das Team des ZMT kennenzulernen. Ihre Energie, Vision und Leidenschaft waren inspirierend. Danke, dass Sie mich am ZMT empfangen haben. Ich freue mich darauf, die Fortschritte Ihrer Arbeit zu verfolgen und die Zusammenarbeit zwischen Neuseeland und Deutschland zu feiern.“

Dr. Andreas Kunzmann: „Für uns war es eine besondere Ehre, S.E. Craig Hawke am ZMT zu empfangen und ihm die Arbeit des ZMT allgemein und Forschung zur nachhaltigen und multitrophen Aquakultur im Speziellen näher zu bringen. Wir hoffen, unsere Zusammenarbeit mit Neuseeland nicht nur in wissenschaftlichen Projekten, sondern auch in Ausbildung und Kapazitätsentwicklung zu intensivieren. Eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich Meeresforschung mit dieser besonderen Inselnation im Pazifik ist ein lohnenswertes Ziel. Es gibt hier viel Potential.“

„Wir sind sehr dankbar für die Zeit, die Botschafter Hawke und seine Kollegin Adina Stoye in ihrem engen Zeitplan für uns freigeschaufelt haben, und waren sehr erfreut über die große Neugierde, die sie unseren inter- und transdisziplinären Forschungsprojekten entgegenbrachten", ergänzt Dr. Annette Breckwoldt. "Vom einem Land der Seeleute zum anderen, über Bedingungen für Meeresschutz und sorgsame Meeresnutzung, bis hin zu besseren Ausbildungsbedingungen für die so sehr benötigten nächsten Generationen von Ozean-Fachkräften – wir freuen uns auf die Zukunft dieser Nord-Süd-Kooperation.“