Der MARE:N-Begleitkreis ‚Blauer Ozean' bei seiner konstituierenden Sitzung am 29. September 2017 in Hamburg | Foto: Marie Heidenreich/Projektträger Jülich
Der MARE:N-Begleitkreis ‚Blauer Ozean' bei seiner konstituierenden Sitzung am 29. September 2017 in Hamburg | Foto: Marie Heidenreich/Projektträger Jülich

09.10.17 | Auf Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben sich zum kürzlich führende Meereswissenschaftler zur konstituierenden Sitzung des MARE:N-Begleitkreises ‚Blauer Ozean‘ zusammengefunden. Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) war vertreten durch Prof. Dr. Anna-Katharina Hornidge, Leiterin der Abteilung Sozialwissenschaften. Das BMBF beschreitet mit dem MARE:N-Agendaprozess ‚Blauer Ozean‘ neue Wege für die Zukunft der deutschen Meeresforschung und entwickelt gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zukunftsrelevante Forschungsthemen für künftige Förderbekanntmachungen.

In diesem Dialogprozess wird das Forschungsprogramm „MARE:N – Küsten-, Meeres- und Polarforschung für Nachhaltigkeit“ ausgestaltet, das als offener, lernender Handlungsrahmen angelegt ist. MARE:N ist für die kommende Dekade das Rahmenkonzept zur Forschungsförderung an der Küste, im Meer und in den Polargebieten. Auf Basis gesicherter Erkenntnisse sollen Lösungswege für die Zukunft der Meere und Ozeane entwickelt werden.

„Ich freue mich, dass wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vielen meereswissenschaftlichen Disziplinen für den Begleitkreis gewinnen konnten. Aufgabe des Begleitkreises wird es nun sein, in einem kontinuierlichen Dialogprozess zukünftige Schwerpunkte und Forschungsbedarfe der Meeresforschung zu identifizieren“, sagt Rudolf Leisen, Leiter des Referats „System Erde“ im Bundesforschungsministerium, zum Start des Agendaprozesses.

Vorsitzender des Begleitkreises ist Prof. Dr. Martin Visbeck vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Die Deutsche Meeresforschung ist sehr leistungsstark und international sichtbar. Wir freuen uns, als Akteure der Wissenschaft zusammen mit der Bundesregierung und in Konsultation mit Vertretern der Wirtschaft und Zivilgesellschaft ein innovatives, integratives und lösungsorientiertes Forschungsprogramm zum „Blauen Ozean“ im Rahmen von MARE:N zu entwickeln“, sagt Visbeck. „Nur mit einer globalen und lösungsorientierten Erforschung des Ozeans können wir gemeinsam einen nachhaltigeren Umgang mit dem Ozean begleiten und damit seine vielfältigen Leistungen für die Menschheit langfristig erhalten. Der Agendaprozess wird uns helfen, die deutsche Meeresforschung in diesem Sinne voranzutreiben”, so Visbeck weiter, der sich auch als Vorstandsmitglied im Konsortium Deutsche Meeresforschung (KDM) engagiert. KDM und der Projektträger Jülich sind vom BMBF mit der Durchführung des Agendaprozesses beauftragt.

Auch Nachwuchswissenschaftler sind beteiligt an dem Agendaprozess. Sie diskutierten bei der Youmares-Konferenz im September in Kiel zukunftsrelevante Themen der Meeresforschung („Future and Emerging Topics in Marine Science“). Als zukunftsrelevante Querschnittsthemen der Meeresforschung identifizierten die Nachwuchswissenschaftler frei zugängliche Forschungsdaten sowie ein einheitliches Datenmanagement und die gezielte Wissenschaftskommunikation mit Politik und Gesellschaft.

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Agendaprozesses wird die Durchführung des MARE:N Forums „Blauer Ozean“ in Bonn während der Weltklimakonferenz COP23 am 7. November 2017 sein. Die Resultate dieses Workshops sollen in einem vom wissenschaftlichen Begleitkreis erarbeiteten Konzeptpapier münden, das als Grundlage für zukünftige Ausschreibungen dient. Der Begleitkreis wird zunächst über einen Zeitraum von 18 Monaten bestehen.