Der Schlammvulkan “Lusi” auf der indonesischen Insel Java. Extremereignisse wie ein Ausbruch dieses Schlammvulkans kann Küstensysteme stark in Mitleidenschaft ziehen. Hier floss der Schlamm in den nahegelegenen Porong Fluss, der in der Trockenzeit durch das zusätzliche Sediment vollständig blockiert wurde. Foto: Tim Jennerjahn, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT)

29.8.16 | Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) lädt vom 4. bis 7. September zu einem internationalen Wissenschaftskongress über die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltveränderungen in Küstenzonen. Die renommierte „ECSA“-Konferenz findet seit 1971 einmal im Jahr an wechselnden Orten statt und kommt jetzt auf Initiative des ZMT erstmals nach Bremen. Mehr als 500 Experten aus aller Welt nehmen an dem viertägigen Symposium im Maritim Hotel & Congress Centrum Bremen teil. Die Bremer Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt wird zur Eröffnung am 4. September um 15 Uhr das Grußwort sprechen.

Der Mensch verursacht den globalen Wandel und ist zugleich stark von ihm betroffen. Klimawandel und regionale Umweltveränderungen haben oft dramatische Auswirkungen auf Ressourcen und Ökosystemleistungen, was wiederum die Lebensgrundlage der Menschen, Tiere und Pflanzen in Küstenregionen immens beeinflusst.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen vor der Frage: Welche Einflüsse sind menschengemacht, welche natürlicher Art, und wie groß sind deren jeweilige Anteile? In der Forschung sind deshalb inter- und transdisziplinäre Ansätze wichtiger denn je, um die komplexen Folgen für Mensch und Umwelt zu verstehen und so die Basis für eine nachhaltige Nutzung zu schaffen.

Auf dem ECSA56-Kongress treffen sich internationale Forscherinnen und Forscher verschiedenster Disziplinen zum fachlichen Austausch über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und das Management von Küstenmeeren und Flussmündungen in einer sich rapide verändernden Welt. Das Tagungsprogramm ist breitgefächert: In mehr als 320 Vorträgen und 220 Postern werden Fragestellungen aus den Fachrichtungen Biogeochemie, Ökologie, Hydro- und Sedimentdynamik und Sozioökonomie behandelt.

„Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, diese internationale Expertenkonferenz nach Bremen zu holen“, so Dr. Tim Jennerjahn, Organisator der ECSA56 und Leiter der Arbeitsgruppe „Ökologische Biogeochemie“ am ZMT. „Wir wollen hier in Bremen im Zuge der Herausforderungen des globalen Wandels die neuesten Entwicklungen in der internationalen Küstenforschung diskutieren und nach möglichen Lösungen für existierende Probleme suchen.“

Besondere Schwerpunkte sind die Veränderungen der Küstendynamik durch den Meeresspiegelanstieg oder Ingenieurbauwerke wie Deiche, biogeochemische Stoffflüsse am Übergang vom Land zum Meer, Veränderungen von Ökosystemstrukturen und -funktionen sowie die Rolle des Menschen als Auslöser wie auch als Betroffener von Umweltveränderungen.

Neben Fachvorträgen in englischer Sprache von hochkarätigen Referenten aus 48 Ländern wird es Workshops für Nachwuchswissenschaftler geben. So können sich die in großer Zahl vertretenen Doktoranden und Post-Docs bei erfahrenen Wissenschaftlern und Chefredakteuren hilfreiche Tipps zu neuen Arbeitsmethoden und zu Veröffentlichungen und Gutachten in internationalen Fachzeitschriften holen.

Die ECSA56-Konferenz zum Thema „Küstensysteme im Wandel: Vom natürlichen zum anthropogen veränderten Zustand“ wird veranstaltet vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT) und dem internationalen Wissenschaftsverband Estuarine & Coastal Sciences Association (ECSA) in Kooperation mit dem Fachverlag Elsevier.
Wann: 4. – 7. September 2016
Wo: Maritim Hotel & Congress Zentrum Bremen
Programm zum Download: www.estuarinecoastalconference.com