Küstenregionen spielen eine wichtige Rolle für zwei zentrale Herausforderungen heutiger Gesellschaften: Umweltwandel und Migration. Sie sind sowohl Ursprung wie Zielregion von Migrationsbewegungen. Zugleich werden Küstenregionen kontinuierlich durch geomorphologische, klimatische und andere Einflüsse verändert. Dieser Wandel wird sich voraussichtlich durch die globale Erwärmung und ihre Sekundärwirkungen noch beschleunigen. Das Projekt untersucht zwei Küstenregionen: im Distrikt Keta (Ghana) findet besonders intensive Erosion entlang der Küste statt; die Region Semarang in Zentraljava (Indonesien) ist von starker Landsenkung und wiederkehrenden Hochwassern bedroht.
Das Forschungsprojekt untersucht, wie Umweltveränderungen und Risiko-Kulturen mit den Migrationsbewegungen, den ökonomischen Strategien von Haushalten und den Antworten der Politik zusammenwirken und dabei neue Beschränkungen und Möglichkeiten für „regionale Formationen“ entstehen lassen. Diese kennzeichnet ein Set an unterschiedlichen Akteuren, Verhandlungsebenen, politischen und konkreten Anpassungsmaßnahmen, die sich um die Umweltveränderungen konstituieren. Die Konzentration auf die regionale Ebene reflektiert die Annahme, dass Regionen deutlich an Bedeutung gewonnen haben. Dies gilt sowohl für die ökonomische und politische Entwicklung insgesamt, in zunehmendem Maße aber auch für die Entwicklung kollektiver und individueller Identitäten.
Die Forschung folgt einem integrierten Ansatz. Alle Teilprojekte befassen sich mit der Situation in beiden Regionen, womit ein hoher Grad an Konsistenz in Methode und Forschungsdesign gewährleistet wird.
Teilprojekte
SP1 – Umweltveränderungen
SP2 – Risiko-Kulturen
SP3 – Migrationsbewegungen
SP4 – Ökonomische Strategien
SP5 – Politische Maßnahmen