Drohnenaufnahme eines Strands in den Tropen

30.05.2024 | Geodaten sind für die Lösung großer Herausforderungen auf unserer Erde wichtig. Verbraucherdrohnen sind zeitsparende Instrumente für die Datenerfassung in kleinem Maßstab mit enormem Potenzial für die Lösung ökologischer, gesellschaftlicher und umweltbezogener Forschungsprobleme. Dies ist vor allem für tropische Küsten von Bedeutung, die oft nur über wenige Daten verfügen, aber besonders anfällig für anthropogene Einflüsse sind. Vom 26. bis 28. Juni 2024 veranstaltet das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) einen internationalen Workshop zu den Herausforderungen und Möglichkeiten des Einsatzes von Drohnen für die tropische Küsten- und Meeresforschung. Unter Leitung von Dr. Sonia Bejarano (ZMT) und Dr. Alessio Rovere (Ca'Foscari Universität Venedig) wird der Workshop von insgesamt vier Mitgliedern des Netzwerks "Partnership for Observation of the Global Ocean (POGO)" gestaltet: Neben dem ZMT, beteiligen sich das Euro-Mediterranean Centre on Climate Change (CMCC), das Institut de Recherche pour le Development (IRD) und das Institut für Meeres- und Küstenforschung in Kolumbien (INVEMAR). An dem Workshop, der am ZMT in Bremen stattfinden wird, nehmen 25 Expert:innen aus neun Ländern teil, darunter Deutschland, Italien, Kolumbien, La Réunion, Ghana, Australien, Norwegen, Schweden und die Malediven.

Am ersten Tag (26. Juni) werden sich die Teilnehmenden über die Herausforderungen und Erkenntnisse austauschen, die sie durch den Einsatz von Drohnen, 3D-Photogrammetrie und maschinellem Lernen zur Untersuchung vergangener und moderner Küstenprozesse an felsigen und sandigen Küsten, flachen Korallenriffen und Mangrovenwäldern gewonnen haben. Am Vormittag des zweiten Tages (27. Juni) werden Vertreter:innen der Drohnenindustrie und erfahrene Drohnenpiloten und -ausbilder den Forschenden einen Überblick über den neuesten Stand der Entwicklung von Drohnen für Verbraucher (in der Luft und unter Wasser) geben.

Das Institut für Mikrowellen und Radar des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt wird in Zusammenarbeit mit OptoPrecision einen Blick in die Zukunft der multisensorbasierten Fernerkundung werfen. Innovative Plattformen für die flexible Datenerfassung per Drohne auf Abruf sowie Plattformen für die Zusammenarbeit in der Geoinformatik werden von ihren Entwicklern vorgestellt, diese sollen die Kartierung per Drohne und die Zusammenarbeit in der Geoinformatik so einfach zu machen, wie es der Kauf von Drohnen für Verbraucher ist,

On the first day (26 June), participants will share the challenges and findings met using consumer-grade drones, 3D photogrammetry, and machine learning to investigate past and modern coastal processes on rocky and sandy shores, shallow coral reefs, and mangrove forests. In the morning of the second day (27 June), representatives of the drone manufacturing industry and experienced drone pilots and trainers will share with scientists an overview on the state-of-the-art in consumer-grade (airborne and underwater) drones’ development.

Am Nachmittag des 27. Juni werden diese wissenschaftlichen und technischen Übersichten mit einem Ausblick auf die rechtlichen und versicherungstechnischen Aspekte abgerundet, die WissenschaftlerInnen beim Einsatz von Drohnen an den Küsten der Welt unter Einhaltung der EU-Rechtsvorgaben und lokalen Vorschriften berücksichtigen müssen. Während dieser beiden Tage und am 28. Juni werden die Teilnehmenden zudem intensiv an einem wissenschaftlichen Manuskript, das den aktuellen Stand der Technik in Bezug auf den Einsatz von Drohnen in der Umweltforschung weltweit beschreibt. Dieses Manuskript als ein konkretes Ergebnis dieses Workshops, und die während des Workshops entstandenen Kooperationen werden als Grundlage für die gemeinsame Entwicklung eines UNDOS-Projektantrags dienen.

Durch das Zusammenbringen von Experten für die auf Drohnen basierende Meeres- und Küstenforschung, Luftfahrtbehörden und Drohnenentwicklern wird dieser Workshop neue transnationale und transkontinentale wissenschaftliche Kooperationen für lösungsorientierte Drohnenforschung entwickeln. Dies ist der Schlüssel zur vollen Ausschöpfung des Potenzials der wissenschaftlichen Drohnennutzung. Der Workshop, die Perspektive und das künftige UNDOS-Projekt werden die internationale (insbesondere die Nord-Süd-) wissenschaftliche Zusammenarbeit stärken und zur kollektiven Wissensproduktion und Kapazitätsentwicklung in der Meeresbeobachtung beitragen.

Dieser Workshop und das daraus entstehende künftige Projekt werden alle drei Säulen des POGO-Auftrags voranbringen - Innovation in der Ozeanbeobachtung, Kapazitätsentwicklung sowie Outreach und Beratung. Die Verantaltung wird auch einen direkten Beitrag zu mehreren UNDOS-Herausforderungen leisten, wie z. B. dem Schutz und der Wiederherstellung von Ökosystemen und der biologischen Vielfalt, der Erschließung meeresbasierter Lösungen für den Klimawandel, der Stärkung der Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften gegenüber Meeresgefahren und der Erweiterung des globalen Meeresbeobachtungssystems.

Interessiert Forschende sind herzlich eingeladen, sich für diesen Workshop anzumelden, indem sie eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schicken und deutlich angeben, an welchen Tagen sie teilnehmen werden. Da die Anmeldung in die Kalkulation der Verpflegung und des Transports einfließt, ist sie als verbindlich zu betrachten. Bitte informieren Sie uns so schnell wie möglich, falls sich Ihre Teilnahmepläne ändern.

WORKSHOP AGENDA: Programm des Workshops hier.