20.08.2025 | Der erste Projektbericht aus dem CREATE-Verbundprojekt im Rahmen der Forschungsmission 'sustainMare‘ der Deutschen Allianz Meeresforschung (DAM) ist erschienen. Die von Wiebke Homes (ZMT) in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Achim Schlüter (ZMT) und PD Dr. Marion Glaser (ZMT) verfasste Studie untersucht die Wirksamkeit der Governance de Walschutzgebiets vor Sylt und Amrum beim Schutz unseres einzigen heimischen Wals, des Schweinswals (Phocoena phocoena).

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Als methodischer Rahmen diente das Marine Protected Area Governance Framework (MPAG) von Peter Jones, mit dem insgesamt 36 Governance-Instrumente (sogenannte 'Incentives‘) systematisch analysiert wurden. Die Ergebnisse zeigen Stärken wie eine gute Einbindung von Akteur:innen und eine gelungene Kommunikation, machen aber auch Schwächen deutlich: fehlende sektorübergreifende Koordination, unzureichende Kapazitäten und rechtliche Durchsetzung, sowie Herausforderungen im Umgang mit externen Belastungen wie Fischereiaktivitäten der Nordsee-Nachbarländer, Schiffsverkehr und dem Ausbau der Offshore-Windenergie. Zudem besteht eine Schutzlücke in den ersten 150 Metern ab der Küste, in denen bislang kein wirksamer rechtlicher Schutz greift für Schweinswale.

Der Bericht gibt praxisnahe Empfehlungen, darunter die Stärkung regulatorischer Rahmenbedingungen, den Ausbau von Monitoring und Durchsetzung sowie die stärkere Berücksichtigung externer Belastungsfaktoren (außerhalb des direkten Einflussbereichs der Schutzgebietsverwaltung) in Governance-Bewertungen.

Die Ergebnisse tragen dazu bei, Schutzstrategien für den Schweinswal ökologisch wirksamer und anpassungsfähiger zu gestalten und erweitern zugleich das methodische MPAG-Framework.

Zum Bericht: Schweinswale in der Nordsee: Hält das Walschutzgebiet, was es verspricht?