25.11.2019 | Am 16. November fand in der Grundschule in Uroa an der Ostküste Sansibars der erste Workshop "Seagrass for Life" des ZMT statt. Mehr als 60 Wissenschaftler, Algenfarmer, Fischer, Lehrer und Schüler nahmen an der Veranstaltung teil und diskutierten die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung von Seegras auf Sansibar und wie wichtig die Wiederherstellung von Seegraswiesen ist. In den Küstengewässern Sansibars sind zwölf Arten von Seegras zu finden. Sie spielen eine wichtige Rolle für die lokale Gemeinschaft, einschließlich der Fischer und Algenfarmer, die für ihren Lebensunterhalt auf das Seegras angewiesen sind.
Kinder aus vier Schulen vor Ort nahmen ebenfalls an dem Workshop teil, um mehr über die Bedeutung von Seegras zu erfahren. Als Teil dieses Prozesses malten sie Seegräser, Fische und andere Meerestiere, die in den Seegraswiesen leben. Der Workshop wurde im Rahmen des ZMT-Projekts ROOTSEA von der Forschungsgruppe Algen- und Seegrasökologie unter der Leitung von Dr. Mirta Teichberg organisiert. Die Forschenden arbeiteten dabei zusammen mit dem Institute of Marine Science an der University of Dar es Salaam und dem Zanzibar Fisheries Research Institute und wurden von Studierenden des Masterstudiengangs ISATEC (ZMT/Uni Bremen) unterstützt.
Der Workshop steht am Anfang verschiedener Aktionen, um die Bevölkerung Sansibars in die ZMT-Forschung einzubinden. Im Januar werden die Schülerinnen und Schüler der vier beteiligten Schulen an Land geschwemmte Seegras-Früchte am Strand sammelnund zum Zählen ins Klassenzimmer bringen. Die Kinder werden beobachten können, wie sich die Früchte öffnen unddie Samen im Inneren freilegen, die dannzu Sämlingen heranwachsen. Die Sämlinge werden dann wieder ins Meer gepflanzt unter Anleitung des ISATEC-Studenten Omar Haji, der im Rahmen seiner Masterarbeit einen experimentellen Restaurierungsversuch an Sämlingen unter verschiedenen Bedingungen durchführt.
Schon in dieser Woche beginnen Omar Haji, Master-Studentin Debby Bunmi und ZMT-Postdoc Dr. E. Fay Belshe damit, Sämlinge zu pflanzen, die unter verschiedenen Sedimentbedingungen in der Station der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in der Nähe der Stadt Uroa wachsen. Für diesen Versuch werden sie mit Algenfarmern zusammenarbeiten, die ihre Algen in der Regel auf Seegraswiesen anbauen. Gemeinsam mit den Farmern sollen Algen und Seegrassämlinge gepflanzt werden, damit der natürliche Lebensraum weniger vom Algenanbau beeinflusst wird und die Algenfarmen von den Ökosystemleistungen der Seegräser profitieren.