Versuch zur Untersuchung mariner Aerosole im Rahmen des Forschunsprojekts MarParCloud. Foto: A. Daschner, ZMT

9.12.16 | Im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projekts MarParCloud* zwischen dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) und den Universitäten Oldenburg und Hamburg wurde kürzlich eine zweiwöchige Versuchsreihe zur Erforschung der Eigenschaften von Aerosolen am ZMT erfolgreich beendet. Versuchsleiter Dr. Enno Bahlmann (AG Kohlenstoff- und Nährstoffkreisläufe am ZMT) und Doktorand Markus Hartmann (TROPOS) ist es gelungen, die natürlichen Bedingungen im Ozean im Labor nachzustellen. Jetzt gilt es die Messungen auszuwerten.

Das marine Aerosol – kleinste Schwebeteilchen über dem Meer – können den Strahlungshaushalt der Erde direkt und indirekt durch Absorption und Reflexion einfallender Sonnenstrahlung beeinflussen. Marine Aerosolpartikel können auf verschiedenen Wegen beispielsweise durch Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre entstehen und sich durch ihre Umgebungsbedingungen verändern.

Wichtige Prozesse bei der Bildung mariner Aerosole sind zum einen das so genannte „bubble bursting“, wobei durch platzende Luftblasen an der Meeresoberfläche Verbindungen aus dem Meerwasser direkt in die Atmosphäre eingebracht werden. Weiterhin spielt die Emission flüchtiger Verbindungen aus den Meeren bei der Aerosolbildung eine bedeutende Rolle.

Im Versuchsaufbau am ZMT haben die Wissenschaftler die physikalischen Eigenschaften der von Salzwasseraerosolen wie Größe oder Anzahl aber auch deren chemische Zusammensetzung untersucht. Neben Salz enthalten diese Aerosol aus dem Meer auch Fette, Zucker und Eiweiße.

„Die Ergebnisse des Versuchsreihe sollen später auch in die Modellierungen eingehen, um Wolkenbildung besser verstehen zu können“, erklärt Dr. Bahlmann.
Bis Anfang Februar wollen die Forscher ihre Daten jetzt auswerten. Ihr Versuchsreihe soll gleichzeitig als Test dienen für die anstehende Feldkampagne, die im September auf den Kapverden geplant ist.

Weitere informaationen zum Forschungsprojekt MarParCloud.

*(Marine biologische Produktion, organische Aerosolpartikel und maritime Wolken: Eine Prozesskette)