08.12.2023 | Marie Fujitani, Leiterin der Arbeitsgruppe Deliberation, Bewertung und Nachhaltigkeit am ZMT, kann sich in der neuen Förderrunde der Leibniz-Gemeinschaft über eine Leibniz-Professur freuen. Dies wurde kürzlich auf der Jahrestagung der Leibniz-Gemeinschaft bekannt gegeben. Dr. Fujitani, derzeit Professorin an der Universität Bremen, ist eine von acht international hochqualifizierten Wissenschaftlerinnen aus verschiedenen Mitgliedsinstitutionen der Leibniz-Gemeinschaft, die im Rahmen des Leibniz-Professorinnenprogramms des Leibniz-Wettbewerbs eine fünfjährige Förderung erhalten. Das Programm richtet sich an Frauen aller Fachrichtungen, die sich durch einen herausragenden internationalen Leistungsausweis auszeichnen.
Marie Fujitanis fünfjähriges Forschungsprojekt wird mit mehr als 1,5 Millionen Euro gefördert.
Im Rahmen des Projekts wird die Wissenschaftlerin Möglichkeiten für einen nachhaltigen Tourismus in tropischen Inselregionen untersuchen.
Dr. Fujitani sagt über ihren Erfolg: „Ich bin unglaublich glücklich, für das Leibniz-Professorinnenprogramm ausgewählt worden zu sein, um mit den wunderbaren Kollegen und der lebendigen Forschungslandschaft am ZMT und der Universität Bremen eine langfristige Perspektive zu gewinnen. Als Schwerpunkt des fünfjährigen Forschungsplans für eine inter- und transdisziplinäre Leibniz-Professur werde ich die Nachhaltigkeitstransformation mit dem Fokus auf nachhaltigen Tourismus untersuchen. Der Tourismus ist einer der größten Wirtschaftszweige weltweit und verändert Landschaften, Volkswirtschaften, Ökosysteme und Kulturen unwiderruflich. Nachhaltiger Tourismus kann nur durch die Transformation der bestehenden System gelingen.”
Die vorgeschlagene Forschungsarbeit ist sowohl zeitgemäß als auch notwendig, da sie mit Hilfe eines gemischten Methodenansatzes Wege aufzeigt, um die Zielsetzungen naturbasierter Inseltourismus-Systeme in Richtung Nachhaltigkeit zu verändern.
Marie Fujitani wurde in in einem wegweisenden interdisziplinären Studiengang an der Arizona State University promoviert. Sie war Knauss Marine Policy Fellow und arbeitete in der NOAA-Zentrale in Washington, D.C. Als Postdoc arbeitet sie am IGB in Berlin und am ZMT. Im Jahr 2019 erhielt sie vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro für die sozial-ökologische Forschung im Projekt TransTourismus und für den Aufbau der Forschungsgruppe Deliberation, Bewertung und Nachhaltigkeit am ZMT.
Professor Raimund Bleischwitz, wissenschaftlicher Geschäfstführer des ZMT: „Diese Förderung im Rahmen des Leibniz-Professorinnenprogramm ist nicht nur ein Beleg für Marie Fujitanis exzellente Stellung in der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft und am ZMT, sondern rückt auch einen Wirtschaftssektor in den Fokus, der von den derzeit weltweit geforderten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformationen nicht verschont bleibt.”
Mehr über das fünfjährige Projekt
Der Tourismus ist einer der einflussreichsten globalen Wirtschaftssektoren, der jedoch häufig unerwünschte soziale und ökologische Auswirkungen hat. Nachhaltigkeitstransformationen haben sich als schwer fassbar erwiesen. Daher ist ein Paradigmenwechsel erforderlich, und dieses Projekt wird Wege zur Umgestaltung aufzeigen und hinterfragen. Das Projekt wendet interdisziplinäre Methoden an u.a. auch Modellierung und maschinelles Lernen, um mögliche Wege für eine soziale Transformation im Tourismussektor tropischer Inseln aufzuzeigen und zu hinterfragen. In diesen Regionen stellt der Tourismus die Haupteinnahme aber auch Ursache für Konfliket dar. Die Ergebnisse sollen in die Nachhaltigkeitstransformation einfließen, die Arbeit wird in enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnern durchgeführt, um die Studienergebnisse zu fundieren und gleichzeitig einen direkten Weg zur Übertragung der Ergebnisse zu bieten.
Über das Leibniz-Professorinnenprogramm
Vorgeschlagen werden können sowohl externe Kandidatinnen als auch Kandidatinnen aus dem Institut. Eine angemessene Grundausstattung wird gewährt. Die Dauer der Förderung beträgt fünf Jahre, davon werden zwei Jahre durch das Leibniz-Institut finanziert. Die geförderten Wissenschaftlerinnen erhalten im Rahmen des Leibniz Best Minds Netzwerks die Möglichkeit zur Vernetzung und Weiterbildung.