Die pazifischen Insellstaaten – v.a. ihre indigene Bevölkerung und ihre Wissenssysteme - sind unverzichtbar für die Verwirklichung ehrgeiziger globaler Ziele zum Schutz der Meere, wie z. B. das Ziel, die geschützten Gebiete bis 2030 auf 30 % der Fläche des Planeten auszuweiten.
Die Riffpassagen der Region, die die Küstengewässer mit dem offenen Ozean verbinden, sind als Hotspots der biologischen Vielfalt und Produktivität von vielfältiger Bedeutung für die allgemeine Gesundheit der Korallenriff-Ökosysteme. SOCPacific2R erforscht diese sozial-ökologischen "Schlüsselorte".
Durch den empirischen Fokus auf Neukaledonien und Fidschi und basierend auf einer langjährigen interdisziplinären deutsch-französisch-pazifischen Partnerschaft, verfolgt das Projekt folgende Ziele:
1. Durchführung einer transdisziplinären Studie über Riffpassagen als komplexe und dynamische Ansammlungen von lebenden und nicht-lebenden Einheiten, die miteinander interagieren;
2. Dokumentation und Analyse der angewandten Managementmaßnahmen, sowie deren Wahrnehmung und Bewertung; 3. Entwicklung eines partizipativen wissenschaftlich-gesellschaftlich-politischen Dialoges, informiert durch sozial-ökologische Perspektiven, ozeanische Soziokosmologien und Souveränitäten, sowie Governance-Normen bezüglich Management und Schutz von Riffpassagen.
Durch diese miteinander verknüpften Ziele und die damit verbundenen Komponenten der Kapazitätsentwicklung wird SOCPacific2R die Vision der UN-Ozeandekade (2021-2030) unterstützen und die Einbeziehung von Riffpassagen in die künftige Meerespolitik und -praxis vorantreiben. Das Projekt wird Inhabern von Gewohnheitsrechten, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessenvertretern faktengestützte Forschung und Austauschforen bieten, um sie für ein gemeinsames Management und den Schutz von Riffpassagen zu befähigen.