24.06.2024 | Obwohl Kapazitätsentwicklung als entscheidend für die Erreichung der Ziele der UN-Dekade „Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung 2021-2030“ („Ozeandekade“) gesehen wird, gibt es eine erhebliche Lücke bei systematischen Ansätzen zur Verbesserung dieser Kapazitäten, insbesondere durch Co-Design-Methoden.

Eine aktuelle Studie unter Leitung von Forschenden des ZMT schließt diese Lücke, indem sie eine eingehende Evaluierung des Online-Trainingskurses „Co-design for the Ocean Decade“ vorstellt. Die Ergebnisse, die in Frontiers in Ocean Sustainability veröffentlicht wurden, tragen den Titel „Co-design capacity development for the UN Ocean Decade“.

Dieser Schulungskurs wurde von der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission der UNESCO (UNESCO-IOC) in Auftrag gegeben und 2022 in der afrikanischen Region erprobt. Ziel der Initiative war es, das Verständnis und die Fähigkeiten der Teilnehmer in Bezug auf Co-Design-Methoden zu verbessern, die für ein effektives Stakeholder-Engagement und eine nachhaltige Ozean-Governance unerlässlich sind.

In ihrer Veröffentlichung beschreiben die ZMT-Forschenden, wie der Kurs die Kompetenzen der Teilnehmer in Bezug auf die Einbindung verschiedener Interessengruppen und die Integration lokaler und regionaler Kontexte in die Meerespolitik verbesserte. Die Publikation unterstreicht auch die Bedeutung eines solchen Co-Design-Trainings als Beitrag zu den Zielen der UN-Ozeandekade.

Die Initiative wird nun unter dem Dach der Ocean Decade Capacity Development Facility als breiter angelegter, offener Kurs zum Selbststudium durchgeführt, um die Bedürfnisse bestehender und künftiger Partner der Ozeandekade im Hinblick auf die erfolgreiche Umsetzung von transformativen Meereslösungen zu unterstützen.

Dr. Jialin Zhang, Projektkoordinatorin und Hauptautorin der Studie, erklärt: „Der Erfolg dieses Kurses zeigt den Wert von gemeinsam konzipierten und durchgeführten Initiativen zum Kapazitätsaufbau. Wir freuen uns, dass die Ergebnisse durch diese gemeinsame Publikation verbreitet werden können, um die breitere Wirkung unserer Bemühungen zu zeigen.“

Einer der Co-Autoren, Dr. Tim Jennerjahn, fügt hinzu: „Es ist erfreulich, den Erfolg unserer Doppelstrategie zu sehen, mit der wir sowohl in der akademischen Welt als auch in der Gesellschaft etwas bewirken wollen. Einerseits ist es lohnend, die gesellschaftlichen Auswirkungen unserer Aktivitäten zur Kapazitätsentwicklung zu sehen. Andererseits ist es für uns als Forschungsinstitut wichtig, solide Evaluierungen solcher Initiativen in der wissenschaftlichen Fachliteratur zu veröffentlichen, um zur globalen Wissensbasis beizutragen und unseren Kollegen eine Orientierungshilfe zu geben.“

Diese Veröffentlichung unterstreicht das Engagement des ZMT, nicht nur effektive Programme zur Kapazitätsentwicklung zu implementieren, sondern diese Bemühungen auch rigoros zu evaluieren und in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu verbreiten. Auf diese Weise stärkt das ZMT seine Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen und integrativen Meerespolitik.

Weitere Einzelheiten in der vollständigen Veröffentlichung: Zhang, Jialin, Sebastian C. A. Ferse, Tim C. Jennerjahn, Alison Clausen, und Rebecca Lahl. 2024. 'Co-design capacity development for the UN Ocean Decade', Frontiers in Ocean Sustainability, 2: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/focsu.2024.1252087