25.7.16 | Ende Juli gehen 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Marine Tropenforschung (ZMT) für knapp einen Monat auf Forschungsfahrt mit der Meteor. Ziel der Reise ist das Auftriebsgebiet vor Mauretanien und Senegal. Das marine Ökosystem vor den Küsten der westafrikanischen Länder ist wissenschaftlich und ökonomisch von großem Interesse.
„Als am stärksten eutrophiertes regionales tropisches Ökosystem, das zudem von CO2-reichem Auftriebswasser beeinflusst wird, ist dieses Auftriebsgebiet ein Beispiel mit Lehrbuchcharakter für natürliche Eutrophierung und Ozeanversauerung und bietet ein herausragendes Vorhersageszenario für zukünftige Veränderungen der Meere“, erklärt Expeditionsleiter Dr. Werner Ekau vom ZMT. „Durch den Kanarenstrom zählt diese Region zu den produktivsten Fischereigebieten unserer Erde, zeigt aber zugleich exemplarisch die dramatischen Folgen von Überfischung und Klimaveränderung“.
Das Auftriebsgebiet deckt außerdem einen ozeanographischen Übergangsbereich ab, der es möglich macht, Einflüsse verschiedener Parameter zu entschlüsseln. So sollen auf der ökologisch-biologischen ZMT-Expedition biogeochemische Prozesse, trophische Netze und Produktivität des Auftriebsgebietes erforscht werden. Der Austausch zwischen Flachwasser, Schelf und offenem Ozean steht dabei im Zentrum der Untersuchungen.
Die Forschungsarbeiten stehen unter vier übergeordneten Themen:
1. Das eutrophe Ökosystem mit niedrigem pH-Wert vor Mauretanien und Senegal
2. Nahrungsnetze im Auftriebsökosystem
3. Fischereibiologie
4. Der Flachwasser-Bioreaktor
An Bord sind umfangreiche Arbeiten geplant, um repräsentative Daten- und Proben für biogeochemische, mikrobiologische, und zoologische Untersuchungen zu generieren. Des weiteren sollen Analysen zu Wassermassen und -strömungen, Benthos und Sedimentstruktur auf dem Schelf gemacht werden. Unterstützt werden die Forscher bei ihren Studien von Labortechnikern des ZMT.
Neben dem ZMT-Team werden Forscherinnen und Forscher der folgenden Einrichtungen auf dem FS Meteor arbeiten: Universitäten Bremen, Hamburg, Bologna undSalzburg, Deutscher Wetterdienst, GEOMAR, Thünen-Institut, IFAN/Universität Dakar, IMROP Mauretanien, BirdLife South Africa
Das FS Meteor läuft am 30. Juli in Ponta Delgada (Azoren) aus und läuft am 25. August am Ende der Fahrt in Mindelo auf den Kapverdischen Inseln ein. Probennahmen und Datenerhebungen erfolgen im offenen Ozean vor Mauretanien, Senegal und der Westsahara, aber auch in Flachgewässern des Banc d’Arquin vor Mauretanien und in Sine Saloum im Senegal.
Weitere Infos zur FS Meteor: www.ldf.uni-hamburg.de/meteor.html
Aktuelle Position der Meteor hier.