11.1.16 | Das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) erhält vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine halbe Million Euro, um die Forschungsresultate des Instituts stärker zu verwerten und das Innovationspotential des ZMT auszuschöpfen. Die Mittel wurden im Rahmen des BMBF-Programms „Professionalisierung und Verstetigung eines Verwertungskonzeptes“ für drei Jahre bewilligt. So sollen am ZMT zukünftig Prozesse etabliert werden, um Forschung gezielt in die gesellschaftliche und wirtschaftliche Anwendung zu führen. Dr. Bevis Fedder, Leiter des Büros für Wissensaustausch am ZMT, koordiniert die Umsetzung des Konzepts.
Mit seiner Forschung schafft das ZMT eine wissenschaftliche Grundlage für den Schutz und die nachhaltige Nutzung tropischer Küstenökosysteme: Mangrovenwälder, Korallenriffe oder Seegraswiesen zählen zu den produktivsten Lebensräumen unserer Erde. Als Lebensgrundlage für Millionen von Menschen sind sie gesellschaftlich und wirtschaftlich von immenser Bedeutung. Sie liefern Nahrung, produzieren bioaktive Stoffe, wirken als natürlicher Schutz bei Stürmen und sind wichtig für den Tourismus.
„Mit der finanziellen Unterstützung des BMBF werden wir den Wissens- und Technologietransfer am ZMT neu aufstellen und so unserer Forschung eine noch stärkere Stimme verleihen. Dadurch leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Küstenökosysteme in den Tropen“, erklärt Dr. Fedder.
Zentrale Ansatzpunkte sieht er im Bereich Politikberatung: „Hier können wir aus den Erkenntnissen unserer Wissenschaftler im Rahmen verschiedenster Forschungsprojekte konkrete Empfehlungen für eine umweltverträgliche Bewirtschaftung von Ökosystemen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene entwickeln“, so Dr. Fedder.
Des Weiteren können Prozesse und Ergebnisse des ZMT in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen Anwendung finden, wie beispielsweise in der Aquakultur, Aquaristik, Biotechnologie, Fischerei, Entsorgungsindustrie, Lebensmittelherstellung, Sensorik, Umweltdiagnostik und -beratung oder im Tourismus. Für Entwicklungsvorhaben, wie Bauprojekten oder Rohstoffentnahmen, kann das Bremer Institut Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen erstellen.
Bei der Umsetzung dieser Pläne arbeitet das ZMT eng mit einem externen Verwertungspartner zusammen. Dr. Fedder und sein Team im Büro für Wissensaustausch werden auf der Basis bereits existierender Verwertungsprozesse eine Strategie zur ganzheitlichen Nutzung entwickeln und im Zuge dessen angepasste Verwertungsprozesse am ZMT definieren. „Unsere Schwerpunkte liegen sowohl auf dem Screening von anschlussfähigen Technologien als auch auf der Entwicklung und Umsetzung von projektspezifischen Verwertungsplänen“, erklärt er.
Über das BMBF-Programm „Professionalisierung und Verstetigung eines Verwertungskonzeptes“:
Mit der Förderung ausgewählter Forschungsinstitute bei der Weiterentwicklung von Strategien und Prozessen im Wissens- und Technologietransfer unterstützt das BMBF den Austausch zwischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – einem Ziel der Bundesregierung innerhalb der neuen Hightech-Strategie „Innovationen für Deutschland“.
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Rebecca Lahl
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