Zu euryhalinen Fischen, die über einen längeren Zeitraum extremen Temperaturen und Salzgehaltsbelastungen ausgesetzt waren, wurden nur wenige Arbeiten veröffentlicht. | Foto: Jakuil Islam, ZMT
Zu euryhalinen Fischen, die über einen längeren Zeitraum extremen Temperaturen und Salzgehaltsbelastungen ausgesetzt waren, wurden nur wenige Arbeiten veröffentlicht. | Foto: Jakuil Islam, ZMT

Globale Erwärmung führt zu erhöhter Klimavariabilität und extremen Wetter-bedingungen, und  abrupte Umwelt-veränderungen werden wahr-scheinlicher. Weltweit haben sich die Temperatur- und Niederschlagsmuster in den letzten Jahrzehnten stark verändert und werden sich voraussichtlich in Zukunft aufgrund des anthropogen bedingten Klimawandels noch mehr ändern. Schwankungen der Umgebungsvariablen beeinflussen viele Aspekte der physiologischen Reaktionen bei Fischen, einschließ-lich Futteraufnahme, Metabolismus, Überleben, Wachstum,, Fortpflanzung, Verhalten und Verteilung von Fischen.

Der europäische Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax L.), ist im gesamten Mittelmeerraum weit verbreitet, wichtig für Aquakultur  und daher von großer wirtschaftlicher und ökologischer Bedeutung. Wolfsbarsch wächst am besten bei Temperaturen von 22 bis 24 °C mit einem Salzgehalt von 26 bis 32 ppt. Dieser Fisch ist empfindlich gegenüber Tem-peraturen unter 6 °C und über 30 °C, was zu hohen Sterblichkeitsrate führt. Im südlichen Teil des Mittelmeers kann die maximale Wasser-temperatur in Teichen im späten Frühjahr regelmäßig 33–34 ° C übersteigen, während im Herbst die Temperatur der Lagunen auf 5–6 ° C sinken kann.

Zu euryhalinen Fischen, die über einen längeren Zeitraum extremen Temperaturen und Salzgehaltsbelastungen ausgesetzt waren, wurden nur wenige Arbeiten veröffentlicht. Um den globalen und regionalen Klimaveränderungen begegnen zu können, ist eine gründliche Untersuchung der metabolischen und molekularen Stress-reaktionen von Fischen erforderlich, die extremen Umweltbedingungen (Temperatur und Salzgehalt) ausgesetzt sind. Darüber hinaus müssen wir unser Wissen über mögliche Ausgleichsmaßnahmen für Stress u.a. durch diätetische Manipulationen erweitern.

In diesem Projekt sollen verschiedene Indikatoren für metabolische und molekulare Stressreaktionen untersucht werden, die sich aus sich ändernden Umweltparametern ergeben. Dies wird dazu beitragen, kritische Schwellenwerte und optimale Zustandsfenster zu identifizieren, um Fische in Aquakultur trotz Klimawandel gesund zu halten.

 

Projektpartner

Alfred Wegener Institute for Polar and Marine Research (AWI), Bremerhaven, Germany