Das Foto zeigt eine Frau mit Kopftuch, die getrocknete Fische auf einem Tisch sortiert
Fischtrocknung in Saint Louis, Senegal | Foto: Andrea Daschner

Der Bremer Verein Fair Oceans und Brot für die Welt veranstalten am Freitag, 7. März, im Bremer Überseemuseum eine Diskussion anlässlich des „End of Fish Day“. Auch Prof. Dr. Achim Schlüter vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) wird an der Veranstaltung teilnehmen. Der „End of Fish Day“ ist der Tag, an dem Deutschland rechnerisch seine eigenen Reserven an Fisch und Meeresfrüchten aufgebraucht hat.

Das Datum fällt in diesem Jahr auf den 8. März, an dem auch der Weltfrauentag gefeiert wird. Daher machen die Veranstalter der Diskussionsrunde in diesem Jahr die Situation von Frauen in der Fischerei zum zentralen Thema und schlagen einen Bogen von der Nordsee bis an die Küste Westafrikas.

Achim Schlüter vom ZMT forscht schon seit langem schon zu Kleinfischerei und Fischverarbeitung in Ländern Westafrikas wie Senegal oder Mauretanien. Er wird einen Einblick geben in die Rolle der Frauen in diesen Ländern, die mit dem Trocken und der Weiterverarbeitung der Fänge zu Fischmehl, häufig ihre Familien ernähren.

Teilnehmende der Diskussionsrunde:

Bettina Adam | Fischereibetrieb Adam in Friedrichskoog,

Cornelia Wilß | Fair Oceans,

Prof. Dr. Achim Schlüter | AG Institutionen und Verhaltensökonomie | Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)

Moderation: Kai Kaschinski | Fair Oceans


Wann: 7. März, 19:00 bis 21:00 Uhr

Wo: Überseemuseum Bremen

Anmeldung bei fair oceans unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Die Veranstaltung wird hybrid ausgerichtet. Bitte bei Anmeldung angeben, ob Teilnahme vor Ort oder ob ein Zoom-Link benötigt wird.


Weitere Infos der Veranstalter:

Die Rolle der Frauen in der Fischereiwirtschaft wird kontinuierlich unterschätzt. Hinter den Bildern seegegerbter Männer auf ihren Fischerbooten verschwinden die in der Fischereiwirtschaft beschäftigten Frauen in der Regel. Oft bleiben sie unerwähnt und von der Öffentlichkeit wenig beachtet. Tatsächlich ist ihre Arbeit weder weniger wichtig, damit die Versorgung mit Fischereierzeugnissen aufrechterhalten wird, noch ist sie vielerorts weniger herausfordernd. Tatsächlich arbeiten die meisten Frauen in der Verarbeitung und im Handel, aber die Fischereiwirtschaft allein auf den Fischfang zu reduzieren greift bei Weitem zu kurz. Wer einmal Frauen an den Fließbändern der Fischfabriken in Bremerhaven, an den Verarbeitungsorten im Senegal oder ihren unermüdlichen Einsatz für den Familienbetrieb gesehen hat, hat eine Vorstellung davon, wie hart die Frauen dort zupacken müssen. Zudem sind es in vielerlei Hinsicht vor allem die Frauen, welche über ihre Arbeit hinaus den Alltag und das soziale Leben der lokalen Küstengemeinschaften, der kleinen Betriebe und ihrer Familien sichern müssen. In der Kleinfischerei stellen die 45 Mio. dort in den verschiedenen Sektoren mit allen ihren Arbeitsbereichen tätigen Frauen 40 Prozent der Beschäftigten weltweit. Die Diskussionsrunde soll einen besseren Einblick in die Arbeitsbedingungen dieser Frauen und ihre Bedeutung für Ernährungssicherheit und Fischereipolitik geben. Dabei soll unter anderem darüber gesprochen werden, wie der zunehmend problematische ökologische Zustand der Ozeane und Meere ihre Existenzgrundlagen bedroht und welche Schritte notwendig sind, gerade um die Situation von Frauen in der Fischereiwirtschaft zu verbessern.


Fischverarbeitung in Mauretanien | Foto: Achim Schlüter