Allen Neugierigen und Wissensdurstigen macht die Leibniz-Gemeinschaft mit der Veranstaltung „Book a Scientist“ am 8. November 2022 erneut ein spannendes Angebot: Interessierte können sich ab heute ihren exklusiven, virtuellen Termin mit Leibniz-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern buchen. In persönlichen Gesprächen geben auch Forschende am ZMT Einblick in ihre Themen und https://www.leibniz-gemeinschaft.de/bookascientist
Vom ZMT sind diesmal dabei:
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Korallenriffe in einer sich verändernden Welt – gibt es eine Zukunft für Korallenriffe, wie sieht sie aus und was können wir dafür tun?
Korallenriffe gelten als die 'Frühwarner' in der Klimakrise. Die Berichte über ihren sich verschlechternden Zustand nehmen von Jahr zu Jahr zu. Bedeutet dies, dass das artenreichste marine Ökosystem der Erde in wenigen Jahren verschwunden sein wird? Wie ist die aktuelle Situation der Riffe, welche Rolle spielen sie für den Menschen und was bedeutet ihre Zerstörung? Was kann der Mensch dagegen tun, sowohl in den Tropen als auch hier in Deutschland?
Dr. Sebastian Ferse, Senior Scientist, ZMT -
Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung: Wie kann das gelingen?
Viele dringende gesellschaftliche Herausforderungen benötigen neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Gleichzeitig werden Forschungsprozesse komplexer, weil unser Wissensstand größer wird und sich Forschungsdisziplinen weiter ausdifferenzieren. Deswegen ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise wichtig, mit der Aktivitäten und Ergebnisse an gesellschaftliche Bedarfe und Diskurse rückgekoppelt werden. Ein Weg dahin könnte der Reflexionsrahmen „Forschen in gesellschaftlicher Verantwortung“ mit acht Kriterien sein, welcher eine kritische und systematische Reflexion des Forschungsprozesses und den Austausch mit der Gesellschaft ermöglicht. Wir stellen erste Erfahrungen mit dem Rahmen vor und können gemeinsam diskutieren, was Forschung in gesellschaftlicher Verantwortung bedeuten kann.
Dr. Sebastian Ferse, Senior Scientist, ZMT, und Moritz Maikämper, Akademie für Raumentwicklung der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) - Schutz und Governance des Schweinswals (Phocoena phocoena) in der Nordsee
Auf der Nordsee herrscht sehr viel Schiffsverkehr. Sie zählt zu den am stärksten befahrenen Meeren der Welt. In Zukunft wird die Nordsee voraussichtlich noch belebter werden, da beispielweise mehr Offshore-Windparks gebaut werden, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen. Diese sozio-ökonomischen Entwicklungen haben negative Auswirkungen auf die einzige heimische Walart in der Nordsee: den Schweinswal, die kleinste und häufigste Walart in deutschen Gewässern. Im Gespräch erzähle ich, wie sich menschliche Nutzungen in der Nordsee auf die Ökologie und die Wanderung der Schweinswale auswirkt, welche Maßnahmen es zum Schutz der Tiere gibt und wie ein dynamischer Meeresschutzgebietsansatz den Schweinswal auf seinen Wanderungen wirksam schützen kann – insbesondere im Hinblick auf Klimawandel, Fischereidruck und sich verändernde Umweltbedingungen.
Wiebke Homes, Doktorandin, AG Institutionen und Verhaltensökonomie, ZMT - Was ist eigentlich Blue Carbon, kann er unser Klima retten und was hat er mit Biodiversität und den Nachhaltigkeitszielen zu tun?
Der vor gut einem Jahrzehnt geprägte Begriff 'Blue Carbon' ist auf der Suche nach Lösungen für unser Klimaproblem zu einem Zauberwort des Klimaschutzes geworden. Er hat den Küstenökosystemen, die wichtige natürliche Kohlenstoffsenken sind, zu weltweiter Aufmerksamkeit in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verholfen. Die Forschungsanstrengungen haben sich vervielfacht und "Blue Carbon" ist heutzutage gewissermaßen eine Währung in Politik und Gesellschaft. Aber was ist denn eigentlich dieser geheimnisvolle "blaue Kohlenstoff" und kann er wirklich unser Klima retten? Und was hat er mit Biodiversität und den Nachhaltigkeitszielen zu tun?
Dr. Tim Jennerjahn, Leiter AG Ökologische Biogeochemie, ZMT - Schnecken zum Frühstück? Eine Expedition an die Pazifikküste Lateinamerikas
Meeresschnecken, Muscheln und Seeigel: An der Pazifikküste Lateinamerikas findet man diese Tiere nicht nur unter der Wasseroberfläche, sondern häufig auch auf den Tellern der Menschen. Welche Rolle die Kleinfischerei und Aquakultur, sowie Meeresschutzgebiete und der Mensch für die nachhaltige Nutzung dieser Meerestiere spielen, wollen wir in diesem Gespräch herausfinden. Ich freue mich besonders über junge Teilnehmende aus der nächsten Generation der Meeresforscher:innen.
Michael Kriegl, wissenschaftlicher Mitarbeiter, AG Institutionen und Verhaltensökonomie und AG Ressourcenmanagement, ZMT
Ab sofort können 25-minütige Einzelgespräche zu über 120 Themen mit einer Leibniz-Expertin oder einem Leibniz-Experten reserviert werden. Dazu wählen Interessierte auf der Book a Scientist-Webseite einen verfügbaren Termin ihrer Wahl an und geben anschließend ihre Kontaktdaten sowie bereits ein, zwei Fragen zum Thema ein, damit unsere Forschenden wissen, was von besonderem Interesse ist.
Das Angebot ist kostenlos. Die Gespräche finden virtuell statt.
Alle Themen und Termine stehen hier: https://www.leibniz-gemeinschaft.de/bookascientist